Hühnchen nach Jägerart – aus dem Libellus de arte coquinaria

[K21] De cibo qui uocatur honær inder iæghæt.

Man skal stekæ et høns oc skæræ thæt .i. syndær. oc
malæ klofløk. oc latæ til het soth. oc smolt. win. oc
salt. oc æggi blomæ wæl slaghnæ. oc liuæræn oc maghæ.
oc skal thæt høns thær .i. wæl wællæ. Thættæ hetær en
honer inder iæghæt.
Quelle

Da ich kein Dänisch kann, hier eine freie Übersetzung aus der englischen Übersetzung von Grewe & Hieatt:
Über eine Speise die Hühnchen nach Jägerart genannt wird
Man soll ein Huhn braten und in Teile schneiden; und Knoblauch reiben, und heiße Brühe und Fett hinzugeben, und Wein und Salz und gut aufgeschlagene Eidotter, und Lebern und Mägen. Und das Huhn soll darin gut gekocht werden. Das wird Hühnchen nach Jägerart genannt.

 

So haben wir es gekocht:

  • Das Huhn zerteilen und in ordentlich Fett anbraten (Alternativ am Spies oder am Rost grillen)
  • Die angebratenen Hühnerteile in einen Topf mit Brühe und Wein gegeben
  • Den Topf an Feuer stellen und köcheln lassen
  • Knoblauch erst mit dem Messer fein aufschneiden und dann mörsern
  • Den Knoblauch zur Brühe/Wein geben (mit ein paar ganzen Zehen für die Knoblauchliebhaber*innen)
  • Das Huhn aus der Brühe nehmen, von den Knochen lößen und fein aufschneiden (Erbsengröße)
  • Das aufgeschnitte Huhn wieder zurück in die Brühe geben und den Topf zurück ans Feuer stellen
  • Die Hühnchenleber fein aufschneiden und im Mörser zerstampfen
  • Das Eigelb zur Leber geben und ordentlich aufschlagen
  • Das Huhn aufkochen lassen und die Leber- Eigelbmischung dazugeben
  • Unter Rühren weiter aufkochen lassen
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken und Servieren

 

Mögliche Variationen:
Wie haben uns auf der Küchenmeisterey für das löffelfreundliche Zerteilen des Huhnes entschieden. Aber es ist auch möglich die Stücke größer zu lassen. Dann muss man aber die Hühnchenteile kurz aus der Brühe nehmen, wenn man die Lebermischung dazugibt.

Zutatenmenge und Verhältnis:
Für 100g Huhn 30g Hühnchenleber und ein Eidotter
(Auf der Küchenmeisterey waren wir ein bisschen sparsam mit den Eidottern)

Küchengerätschaften:
Küchenmesser, Pfanne zum Anbraten (oder Spieß/Rost), Tontopf zum Kochen, großes Brett, Hackmesser, Serviereschüssel, Gewürzmörser, großer Mörser, Kochlöffel

Gekocht von:
Wolfgang, Astrid und Leah (Blog von guter Speise)

Bilder vom Kochen:

Quelle des von uns verwendeten Rezepttextes:
Das sog. Harpestreng-Kochbuch (13. Jh.)
aus der Sammlung Monumenta Culinaria et Diaetetica Historica

Datei-Info der Gesamtdatei:
The socalled Harpestreng cookbook (13th century)
Das sog. Harpestreng-Kochbuch (13. Jh.)
Codex K: ed. M. Kristensen, Harpestræng, København 1908-20, 194-199.
This electronic version: Thomas Gloning, 18.7.2000
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